Kanzlerin spricht beim C20-Treffen unmittelbar neben Greenpeace-Zentrale
Hamburg, 19. 6. 2017 – Für konsequenten
Klimaschutz demonstrieren Greenpeace-Mitarbeiter heute auf der Elbe
während einem Auftritt von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der
Hafencity Universität. Über 100 Mitarbeiter der Umweltschutzorganisation
fordern auf einem Floß, in sechs Schlauchbooten und als Schwimmer im
Wasser mit Bannern: „Klimaschutz heißt Kohleausstieg“. Auf dem
zweistöckigen Floß steht ein fünf Meter großes Modell eines
Schaufelrads. Ein 34 mal 14 Meter großes Banner an der Fassade der in
Sichtweite gelegenen Greenpeace-Zentrale zeigt eine herzförmige
Weltkarte mit der Forderung „Planet Earth First heißt Kohleausstieg“. Im
Vorfeld des G20-Gipfels spricht Angela Merkel heute mit Vertretern der
Zivilgesellschaft. „Mit ihrer Kohlepolitik verschenkt Angela Merkel die
hart erarbeiteten Erfolge der deutschen Energiewende“, sagt
Greenpeace-Energieexpertin Anike Peters. „All die Windräder und
Solaranlagen tragen nur zum Klimaschutz bei, wenn die Bundesregierung
parallel auch schmutzige Kohlekraftwerke vom Netz nimmt. Will Merkel der
rückwärtsgewandten Energiepolitik von Trump etwas entgegensetzen, führt
am Kohleausstieg kein Weg vorbei.“
Angela Merkel sagte vergangene Woche bei
einer CDU-Veranstaltung in Erfurt, Deutschland müsse mehr als bislang
für den Schutz des Klimas tun. Als Antwort auf US-Präsident Donald
Trumps Ankündigung, aus dem Pariser Klimaschutzabkommen auszutreten,
haben auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Indiens Premier
Narendra Modi zusätzliche Maßnahmen zum Klimaschutz angekündigt.
Ohne Kohleausstieg sind die deutschen Klimaziele unerreichbar
Ohne zusätzliche Anstrengungen droht
Deutschland seine Klimaziele für 2020 und 2030 deutlich zu verpassen.
Laut offizieller Prognosen wird Deutschland bis zum Jahr 2020 lediglich
35 Prozent weniger CO2 ausstoßen, statt der von der Bundesregierung
zugesagten 40 Prozent. Auch das im Klimaschutzplan vom Kabinett
beschlossene Ziel für 2030 von 55 Prozent weniger CO2 wird nach heutigem
Stand klar verfehlt. „Deutschland kann sich nicht als vorbildlicher
Klimaschützer inszenieren und gleichzeitig mehr Braunkohle verfeuern als
jedes andere Land der Erde. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um die
Energiewende mit einem sozialverträglichen Kohleausstieg zu
vervollständigen“, so Peters.
Nach offiziellen Zahlen beschäftigt die
deutsche Kohleindustrie knapp 28.000 Menschen. Greenpeace hatte 2015 in
einer Studie gezeigt, wie die Arbeitsplätze im Lausitzer
Braunkohlerevier bis 2030 nahezu vollständig durch den konsequenten
Ausbau Erneuerbarer Energien ersetzt werden können.
(http://bit.ly/2sG2Vnt)
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