Neuer Report zeigt: CO2-Emissionen müssen dreimal schneller sinken
Hamburg/ London, 5. 12. 2015 – Nach einem aktuellen Report von Greenpeace und dem europäischen Climate Action Network (CAN) müssen Europas CO2-Emissionen aus Kohlekraftwerken dreimal schneller sinken als bisher, um die globale Erwärmung noch unter der wichtigen Marke von zwei Grad Celsius zu halten. Die 280 alternden EU-Kohlekraftwerke stießen im Jahr 2014 insgesamt 762 Millionen Tonnen CO2 aus, rund ein Fünftel (18 Prozent) der gesamten Treibhausgasemissionen. „Europa muss jetzt den schrittweisen Ausstieg aus der klimaschädlichen Kohle beschleunigen - hin zu 100 Prozent Erneuerbare Energien“, sagt Niklas Schinerl, Greenpeace-Energieexperte. „Die schädlichen Folgen für Klima und Gesundheit sind unübersehbar - während die sauberen Alternativen wie Wind und Sonne längst bereitstehen.“
Analysten
des britischen Thinktanks Sandbag und von CAN Europa haben erstmals die
bislang umfangreichste Datenbank zum CO2-Ausstoß europäischer
Kohlekraftwerke genutzt, um die Gesamtmenge der Emissionen und deren
Verlauf zu ermitteln. Der Bericht zeigt auch: Die Kohleemissionen fielen
in den vergangenen zehn Jahren nur um durchschnittlich 2,3 Prozent pro
Jahr. Dabei warnt selbst die von eher konservativen Annahmen ausgehende
Internationale Energieagentur (IEA), Europas CO2-Emissionen müssen im
Schnitt um acht Prozent pro Jahr bis 2040 sinken. Sonst ließe sich die
Erderwärmung nicht unter der Zwei Grad-Schwelle halten. Sie darf zwei
Grad nicht überschreiten, sollen die schlimmsten Folgen der Erderwärmung
noch verhindert werden. Im Jahr 2015 erreichte der durchschnittliche
Temperaturanstieg bereits ein Grad Celsius im Vergleich zum
vorindustriellen Zeitalter.
Erste Industrieländer steigen aus der Kohle aus
Kohlekraftwerke
schädigen nicht nur massiv das Klima, sondern führen auch zu verfrühten
Todesfällen und Atemwegserkrankungen. Die Europäische Umweltagentur
listet 26 Kohlekraftwerke unter den 30 gesundheitsschädlichsten
großindustriellen Anlagen. In manchen Industrieländern ist die
Kohleverstromung bereits ein Auslaufmodell. Österreich will sich bis zum
Jahr 2025 daraus verabschieden und setzt voll auf Erneuerbare Energien.
Auch Finnland will in den 2020er Jahren aussteigen. Als erste
G20-Wirtschaftsnation verkündete vor kurzem auch Großbritannien seinen
Ausstieg bis zum Jahr 2025. "Wichtige Industrienationen haben bereits
gezeigt, dass es möglich ist, der Kohle ein Ablaufdatum zu setzen“, sagt
CAN-Europe Direktor Wendel Trio. „Wir brauchen jetzt ein starkes
Ergebnis des Pariser Gipfels, um einem EU-weiten harten Vorgehen gegen
Kohleemissionen neue Impulse zu geben." Finnland und Großbritannien
setzen allerdings auf den falschen Weg mit gefährlicher und teurer
Atomkraft.
Laut Studie laufen zwei Drittel (66 Prozent) der europäischen Kohlekraftwerke bereits 30 und mehr Jahre. Nach Angaben der IEA sind Kohlekraftwerke die weltweit größten CO2-Emittenten, fast ein Drittel (31 Prozent) sämtlicher CO2-Émissionen werden hier freigesetzt. 88 Prozent der globalen Kohlereserven müssen im Boden bleiben.
Laut Studie laufen zwei Drittel (66 Prozent) der europäischen Kohlekraftwerke bereits 30 und mehr Jahre. Nach Angaben der IEA sind Kohlekraftwerke die weltweit größten CO2-Emittenten, fast ein Drittel (31 Prozent) sämtlicher CO2-Émissionen werden hier freigesetzt. 88 Prozent der globalen Kohlereserven müssen im Boden bleiben.
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