Umbauen, reparieren und wiederverwerten schont Ressourcen und die Umwelt
Berlin, 8. 12. 2017 –
Einen schonenden und kreativen Umgang mit Ressourcen demonstriert
Greenpeace gemeinsam mit rund 60 Kreativen an diesem Wochenende in
Berlin. Unter dem Motto „Buy nothing, make something“ fertigen sie in
der Kreativ-Fabrik Flutgraben Neues aus vorhandenen Materialien. Die
Veranstaltung ist Teil der Reihe MAKESMTHNG (www.makesmthng.org/de),
die Greenpeace in der Vorweihnachtszeit in gut 60 Städten in
Deutschland und aller Welt organisiert, darunter Rom, Hongkong,
Barcelona und Peking. Dabei zeigen Vertreter der Maker-Bewegung und
Umweltschützer Alternativen zum ökologisch schädlichen Konsumverhalten
in den meisten Industriestaaten. „Viele Menschen wollen Dinge wieder
selbst herstellen. Gleichzeitig ist vielen bewusst, dass wir ökologisch
über unsere Verhältnisse leben“, sagt Greenpeace-Sprecherin Kirsten
Brodde. „Beides zusammen bietet die Chance, etwas an unserem
zerstörerischen Konsumverhalten zu ändern.”
Auf Selbstgefertigtes
spezialisierte Künstler und Designer, so genannte „Maker“, zeigen in
Berlin, wie vermeintlich wertlose Dinge eine neue Funktion bekommen
können. Demonstriert wird dies in Kursen zum Schneidern und Reparieren,
mit Tutorials für plastikfreie Kosmetik oder selbstgemachte Spielsachen,
sowie in Diskussionen zur Zukunft nachhaltigen Konsums. „Es geht um
eine neue Wertschätzung der Dinge“, sagt Brodde. „Wer einmal selbst
einen Tisch oder ein Bett schreinert, sieht den windigen Bausatz im
Möbelhaus mit anderen Augen. Wer einen Pullover aus echter Wolle
gestrickt hat, gibt sich nicht mehr mit billiger Polyester-Strickwaren
zufrieden.“
Kaufen macht nicht glücklich
Zunehmender Konsum führt nicht zu
wachsender Zufriedenheit, belegen Studien (http://bit.ly/2zVQkNS). Im
Gegenteil: Die kurzen Glücksmomente beim Shoppen werden rasch von
Frustration, Scham und Leere überlagert. Psychologisch geschickte
Werbekampagnen suggerieren uns dennoch, immer mehr Dinge kaufen zu
müssen, die wir oftmals nicht brauchen. Laut einer Greenpeace-Umfrage
tragen Menschen in Deutschland 40 Prozent ihrer Kleider „selten oder
nie“. Der wachsende Konsum überflüssiger Waren richtet ökologische
Schäden an. Ein großer Teil der in Europa verkauften Waren wird in Asien
gefertigt. Ihr Transport steigert den Energieverbrauch und beschleunigt
so den Klimawandel.
Greenpeace fordert
von der nächsten Bundesregierung politische Anreize für einen
nachhaltigen Konsum. Der Mehrwertsteuersatz für Reparaturen muss von 19
auf sieben Prozent sinken, um einen größeren Anreiz zu setzen, Dinge
wieder instand zu setzen. Hersteller von Elektroprodukten müssen
verpflichtet werden, defekte Geräte bedingungslos zurückzunehmen und
wiederzuverwerten.
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