9. Dezember 2017

Greenpeace und die Maker-Bewegung zeigen kreative Ideen für umweltbewussten Konsum


Umbauen, reparieren und wiederverwerten schont Ressourcen und die Umwelt 

Berlin, 8. 12. 2017 – Einen schonenden und kreativen Umgang mit Ressourcen demonstriert Greenpeace gemeinsam mit rund 60 Kreativen an diesem Wochenende in Berlin. Unter dem Motto „Buy nothing, make something“ fertigen sie in der Kreativ-Fabrik Flutgraben Neues aus vorhandenen Materialien. Die Veranstaltung ist Teil der Reihe MAKESMTHNG (www.makesmthng.org/de), die Greenpeace in der Vorweihnachtszeit in gut 60 Städten in Deutschland und aller Welt organisiert, darunter Rom, Hongkong, Barcelona und Peking. Dabei zeigen Vertreter der Maker-Bewegung und Umweltschützer Alternativen zum ökologisch schädlichen Konsumverhalten in den meisten Industriestaaten. „Viele Menschen wollen Dinge wieder selbst herstellen. Gleichzeitig ist vielen bewusst, dass wir ökologisch über unsere Verhältnisse leben“, sagt Greenpeace-Sprecherin Kirsten Brodde. „Beides zusammen bietet die Chance, etwas an unserem zerstörerischen Konsumverhalten zu ändern.”

Auf Selbstgefertigtes spezialisierte Künstler und Designer, so genannte „Maker“, zeigen in Berlin, wie vermeintlich wertlose Dinge eine neue Funktion bekommen können. Demonstriert wird dies in Kursen zum Schneidern und Reparieren, mit Tutorials für plastikfreie Kosmetik oder selbstgemachte Spielsachen, sowie in Diskussionen zur Zukunft nachhaltigen Konsums. „Es geht um eine neue Wertschätzung der Dinge“, sagt Brodde. „Wer einmal selbst einen Tisch oder ein Bett schreinert, sieht den windigen Bausatz im Möbelhaus mit anderen Augen. Wer einen Pullover aus echter Wolle gestrickt hat, gibt sich nicht mehr mit billiger Polyester-Strickwaren zufrieden.“

Kaufen macht nicht glücklich

Zunehmender Konsum führt nicht zu wachsender Zufriedenheit, belegen Studien (http://bit.ly/2zVQkNS). Im Gegenteil: Die kurzen Glücksmomente beim Shoppen werden rasch von Frustration, Scham und Leere überlagert. Psychologisch geschickte Werbekampagnen suggerieren uns dennoch, immer mehr Dinge kaufen zu müssen, die wir oftmals nicht brauchen. Laut einer Greenpeace-Umfrage tragen Menschen in Deutschland 40 Prozent ihrer Kleider „selten oder nie“. Der wachsende Konsum überflüssiger Waren richtet ökologische Schäden an. Ein großer Teil der in Europa verkauften Waren wird in Asien gefertigt. Ihr Transport steigert den Energieverbrauch und beschleunigt so den Klimawandel.


Greenpeace fordert von der nächsten Bundesregierung politische Anreize für einen nachhaltigen Konsum. Der Mehrwertsteuersatz für Reparaturen muss von 19 auf sieben Prozent sinken, um einen größeren Anreiz zu setzen, Dinge wieder instand zu setzen. Hersteller von Elektroprodukten müssen verpflichtet werden, defekte Geräte bedingungslos zurückzunehmen und wiederzuverwerten.

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