14. Mai 2017

Journalistin Mesale Tolu sofort freilassen

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Reporter ohne Grenzen fordert die türkische Justiz auf, die deutsche Journalistin Mesale Tolusofort freizulassen. Laut Medienberichten sitzt Tolu seit dem 6. Mai im Frauengefängnis in Bakirköy. Offenbar wird ihr vorgeworfen, Terrorpropaganda betrieben zu haben und Mitglied einer Terrororganisation zu sein.
„Die Inhaftierung von Mesale Tolu zeigt, dass auch Journalisten mit türkischem Migrationshintergrund, die nur einen deutschen Pass besitzen, nicht mehr sicher vor der schamlosen Verfolgung durch Recep Tayyip Erdogan sind“, sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr. „Nach der Inhaftierung des deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel zeigt der Fall, dass Erdogan auch gegen ausländische Journalisten nach dem bekannten Muster vorgeht. Sie werden unter hanebüchenen Vorwürfen festgehalten und damit zum Schweigen gebracht. Mesale Tolu muss sofort freigelassen werden.“
Tolu ist seit 2007 deutsche Staatsbürgerin und zog 2014 nach Istanbul, um für den Radiosender Özgür Radyo zu arbeiten. Der Sender wurde wie viele andere Medien auch nach dem Putschversuch per Dekret geschlossen. Im Anschluss arbeitete Sie als Übersetzerin. Wie die Zeitung taz berichtete, ist Tolu offiziell als Pressevertreterin akkreditiert. In der Vergangenheit wurde vielen ausländischen Journalisten, darunter auch deutschen Korrespondenten, die Akkreditierung in der Türkei verweigert. 
Weil die Ermittlungsakte Tolus nach Angaben der taz wie in vielen anderen Fällen inhaftierter Journalisten mit einem Geheimhaltungsbefehl versehen ist, kennt weder Tolu noch ihr Anwalt die genauen Details der Anschuldigungen.
Auf der Rangliste der Pressefreiheit steht die Türkei auf Platz 155 von 180 Staaten.

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