„So sieht Stärkung
der Sozialpartnerschaft im Hause Nahles aus: Flexibilität ganz im Sinne
der Arbeitgeber. Diesen Abschluss hätte ich von Christlichen
Gewerkschaften erwartet, aber nicht von der IG Metall. Wenn das Gesetz
am Ende besser ist als der Tarifvertrag, dann fragt sich der mündige
Gewerkschafter, wozu er eine Gewerkschaft braucht, die solche
Tarifverträge abschließt“, kommentiert Jutta Krellmann, Sprecherin für
Arbeit und Mitbestimmung der Fraktion DIE LINKE, die Einigung zwischen
IG Metall und Gesamtmetall, die geltende maximale Verleihdauer von 18
Monaten auf bis zu 48 Monate anzuheben. Krellmann weiter:
„Leiharbeiter werden zur Verhandlungsmasse zwischen Betriebsräten und
Arbeitgebern gemacht. Unter den Augen und mit Zustimmung der IG Metall
wird die Zwei-Klassen-Belegschaft weiter zementiert. Indem man
Normalarbeitsverhältnisse abbaut und die Spaltung der Belegschaften
vorantreibt, verbessert man nicht die Arbeits- und Lebensbedingungen
abhängig Beschäftigter.
DIE LINKE setzt sich dafür ein, dass Leiharbeit in einer
langfristigen Perspektive verboten wird. Leiharbeiterinnen und
Leiharbeiter müssen ab dem ersten Einsatztag in einem entleihenden
Unternehmen den gleichen Lohn erhalten, ohne dass ein Tarifvertrag
schlechtere Bedingungen vorsehen darf. Außerdem müssen sie zusätzlich
eine Flexibilitätsprämie von zehn Prozent erhalten. Damit Betriebs- und
Personalräte ihre Aufgaben wahrnehmen können, sollten sie beim Einsatz
von Leiharbeit und Werkverträgen ein zwingendes Mitbestimmungsrecht
erhalten. Dann könnten sie Nachteile für die Beschäftigten oder
Arbeitsplatzverluste verhindern. Zudem sollten Betriebs- und
Personalräte Betriebs- und Dienstvereinbarungen abschließen können, in
denen insbesondere Einsatzbereiche, Einsatzdauer, Zahl der eingesetzten
Arbeitskräfte oder Übernahmemodalitäten geregelt werden.“
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