24. Februar 2017

AKW Philippsburg: Seit 32 Jahren illegal am Netz


Atomkraftgegner fordern, den Reaktor endgültig abzuschalten

Laut dem baden-württembergischen Umweltministerium ist das AKW
Philippsburg 2 seit Jahrzehnten nicht gegen Erdbeben und
Flugzeugabstürze gesichert. Im Bauplan des AKW war ein Fehler, der im
Falle eines Falles zum Ausfall der Notkühlung führen könnte. Die Folge
wäre eine Kernschmelze. Sowohl der Betreiber EnBW als auch die
Atomaufsicht gingen über drei Jahrzehnte von völlig falschen
Sicherheitsvoraussetzungen aus. So wie das Kraftwerk gebaut wurde, hätte
es nie genehmigt werden dürfen.

Der Leiter der Atomaufsicht, Gerrit Niehaus, erklärte im SWR: „Wir
müssen feststellen, dass das Kernkraftwerk Philippsburg II 30 Jahre lang
nicht so sicher war, wie wir das bei Genehmigungserteilung angenommen
haben. Der Störfall eines Erdbebens oder eines Flugzeugabsturz wäre
nicht sicher beherrscht worden.“

Dazu erklärt Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:

„Das AKW Philippsburg darf nie wieder ans Netz gehen. Selbst wenn sich
der jetzt erkannte Fehler durch Nachrüstungen beheben lässt, ist davon
auszugehen, dass es weitere Sicherheitsmängel gibt, die bis heute
einfach noch niemand entdeckt hat. Es ist ja offensichtlich möglich,
dass ein AKW Jahrzehnte lang betrieben werden kann, ohne den
Sicherheitsbestimmungen zu entsprechen. Es war auch jetzt mehr oder
weniger Zufall, dass die Mängel überhaupt entdeckt wurden.

Die noch laufenden acht Atomkraftwerke in Deutschland werden für die
Stromversorgung nicht mehr benötigt. Es ist absolut fahrlässig, die
meisten davon noch bis 2022 am Netz zu lassen. Ein Ausstiegs-Beschluss
vermindert nicht das Risiko, sondern erst das tatsächliche Abschalten
der Reaktoren.“

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