DUH
untersuchte den CO2-Ausstoß der Dienstwagen von 47 Erzbischöfen,
Bischöfen und sonstigen Kirchenoberhäuptern sowie ihrer
Hilfsorganisationen – Grüne Karten für klimaverträgliche
und saubere Dienstwagen erhalten Bischof Stefan Oster (Bistum Passau),
Erzbischof Ludwig Schick (Erzbistum Bamberg) sowie Präsidentin Edda
Bosse (Bremische Evangelische Kirche) – Schlusslicht ist Bischof
Wolfgang Ipolt (Bistum Görlitz) mit 163 g CO2/km – Insgesamt
zehn „Grüne Karten“ für kirchliche Würdenträger – Bistum Regensburg
verweigert als einziges Bistum die Auskünfte
Berlin, 6.12.2016:
Zum sechsten Mal hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) die Dienstwagen der
Erzbischöfe
und Bischöfe und sonstiger geistlicher Würdenträger in den 47
katholischen und evangelischen Kirchenbistümern sowie deren fünf
Hilfsorganisationen untersucht. Wie in den Vorjahren bewertet die
Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation die Fahrzeuge nach der
Höhe der CO2-Emissionen sowie Antriebsart. Nur drei Kirchoberhäupter
konnten in diesem Jahr mit einer „Grünen Karte“ ausgezeichnet werden.
Kriterium ist die Unterschreitung eines CO2-Ausstosses von unter 124
g/km sowie Elektro-, Erdgas-, Benzin-Hybrid oder
Benzinantrieb. Zahlreiche Messungen, darunter die von der DUH
durchgeführten Abgasuntersuchungen im realen Fahrbetrieb, belegen
massive Stickoxidemissionen und das Vorhandensein illegaler
Abschalteinrichtungen bei Diesel-Pkw. Dieselabgase gerade auch von Euro
6 Modellen werden nicht ordnungsgemäß gereinigt. Daher erhalten
Diesel-Pkw generell keine „Grüne Karte“. (Die Ergebnisse:
http://l.duh.de/p061216).
Die
DUH bewertete die Dienstwagen von 27 römisch-katholischen und 20
protestantischen Kirchen. Im Ranking der Kirchenoberhäupter gehen in
diesem Jahr zwei „Grüne Karten“ an römisch-katholische
Vertreter: Bischof Stefan Oster (Bistum Passau) und Erzbischof Ludwig
Schick (Erzbistum Bamberg). Die dritte „Grüne Karte“ erhält Präsidentin
Edda Bosse von der Bremischen Evangelischen Kirche. Alle sind in einem
sparsamen Dienstwagen mit einem CO2-Austoß
von unter 124g/km unterwegs. Schlusslicht in der diesjährigen Bewertung
der Kirchenoberhäupter ist Bischof Wolfgang Ipolt (Bistum Görlitz) mit
163 g CO2/km.
Besondere
Aufmerksamkeit gilt in diesem Jahr Bischof Franz-Josef Overbeck aus
Essen. Mit seinem alten VW Phaeton und einem CO2-Ausstoß von 224 g/km
war er aus ökologischer Sicht
jahrelang das Schlusslicht der Dienstwagenumfrage. Davon hat er sich in
diesem Jahr verabschiedet und fährt einen Audi A6 mit einem offiziellen
CO2-Ausstoß von 128 g/km, allerdings mit Dieselmotor.
Im
Durchschnitt ist der CO2-Ausstoß bei den Dienstwagen der
Kirchenoberhäupter gegenüber 2015 leicht gesunken. Allerdings hat sich
dieser Durchschnittswert in den letzten Jahren
kaum verbessert. Zudem bewegt er sich lediglich in der Größenordnung
der durchschnittlichen CO2-Flottenwerte von Neuzulassungen.
„Mit einem durchschnittlichen CO2-Ausstoß von 126 g/km haben sich die
Kirchenoberhäupter zwar gegenüber der ersten Untersuchung deutlich
verbessert, wir empfehlen für die Zukunft aber verstärkte Anstrengungen,
sowohl den Ausstoß an Klimagasen deutlich unter
den Durchschnittwert für Neuzulassungen zu senken als auch auf
Dieselantriebe zu verzichten“, erklärt
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH.
Insgesamt
vergibt die DUH in diesem Jahr zehn „Grüne Karten“ für kirchliche
Würdenträger. Am besten schneiden Bischof Stefan Oster (Bistum Passau),
Generalvikar Dominik Meiering
und Weihbischof Rolf Steinhäuser (beide Erzbistum Köln) ab. Sie fahren
einen BMW 225xe iPerformance Active Tourer mit einem offiziellen
CO2-Ausstoß von 109g/km. Kurz danach folgt Präsidentin Edda Bosse
(Bremische Evangelische Kirche) mit ihrem Dienstwagen,
für den der Hersteller Volkswagen einen CO2-Ausstoß von 113g/km angibt.
Weihbischof Ulrich Boom (Diözese Würzburg) und die stellvertretende
Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf (Evangelische Kirche in Hessen und
Nassau) erhalten ebenfalls eine „Grüne Karte“ mit
einem Wert von 116 g CO2/km. Es folgt Präses Andreas Schindler
(Evangelische Landeskirche Anhalts), sowie Erzbischof Ludwig Schick und
Weihbischof Herwig Gössel (beide Erzbistum Bamberg). Die zehnte „Grüne
Karte“ geht an Weihbischof Markus Bentz (Bistum Mainz)
für seinen Mercedes Benz C250 und einen CO2-Ausstoß von 123 g/km.
Im
Ranking der Leitungsebene deutscher Kirchen ist die
Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen mit einem
durchschnittlichen CO2-Ausstoß von 103g/km Spitzenreiter, gefolgt
von dem Erzbistum Hamburg mit durchschnittlich 107g CO2/km. Dahinter
reihen sich das Bistum Dresden-Meißen, die Diözese Würzburg, die
Evangelische Kirche Westphalen sowie die Evangelische-Lutherische
Landeskirche Schaumburg-Lippe ein, jeweils mit einem Durchschnittswert
von 109 g CO2/km. Die mit Abstand schmutzigsten Fahrzeuge werden vom
Bistum Augsburg (durchschnittlich 146g CO2/km) und dem Schlusslicht
Bistum Görlitz (durchschnittlich 163g CO2/km) gefahren.
Als einzige Kirche verweigert das Bistum Regensburg in diesem Jahr die Angaben und glänzt durch Intransparenz.
Die
Umfrage der DUH umfasst wie schon in den Vorjahren auch die Dienstwagen
der Leiter kirchlicher Hilfsorganisationen. Hier vergibt die
Umweltschutzorganisation eine “Grüne
Karte“ an die Diakonie Deutschland.
Links:
Alle Ergebnisse:
http://l.duh.de/p061216
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen