24. September 2016

Greenpeace-Kommentar zu Medienberichten über Einfluss der Autolobby auf EU-Grenzwerte


Berlin, 24. 9. 2016 – Die Bundesregierung hat noch nach Beginn des Dieselskandals auf Druck der Autolobby massiv gegen strengere EU-Abgasgrenzwerte lobbyiert. Dies geht aus internen Kanzleramtsdokumenten hervor, über die Süddeutsche Zeitung, WDR und NDR heute berichten. Demnach hat nicht zuletzt der Druck aus Deutschland dafür gesorgt, dass Dieselautos auch nach der Einführung neuer Straßentests die geltenden Grenzwerte mit offizieller Erlaubnis um ein Vielfaches überschreiten dürfen. Es kommentiert Greenpeace-Verkehrsexperte Tobias Austrup:


„Wenn die Autolobby ruft, macht die Politik Männchen – bis heute. Auch nach dem größten Industrieskandal der vergangenen Jahre hat sich die Bundesregierung nicht von der betrügerischen und rücksichtslosen Autobranche distanziert. Das ist doppelt fatal. Die schwachen Grenzwerte erlauben Dieselautos weiterhin, die Luft in unseren Städten mit giftigen Stickoxiden zu verpesten. Und die vermeintlichen Erfolge der Autolobby werden sich schon sehr bald als Eigentore entpuppen. Der Diesel hat keine Zukunft. Je länger die deutschen Hersteller diese Wahrheit ignorieren, umso größer wird der Vorsprung der ausländischen Konkurrenz. Die Bundesregierung muss den Umbruch in der Branche endlich gestalten und die falschen Anreize für schmutzige Dieselautos kappen. Alles andere schadet den Menschen und der Branche.“ 

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