19. September 2015

Erneut Uranzug durch Bonn-Beuel

Samstag morgen um 6.05h durchfuhr erneut ein Güterzug mit 3 Containern Uranerzkonzentrat den Beueler Bahnhof. Die atomare Fracht stammt diesmal aus Uranminen in Namibia. Die Container wurden am Donnerstag in Hamburger Hafen umgeschlagen und dann per Bahn über Münster, Essen und Bonn in das südfranzösische Narbonne transportiert, wo es in Uranhexafluorid umgewandelt wird. Diese hochgiftige Substanz gelangt anschließend, ebenfalls per Bahn, zu Urananreicherungsanlagen, z.B. nach Gronau nahe Münster, von wo aus weitere Transporte zu den Brennelementfabriken erfolgen.

Die Initiative AntiAtomBonn protestiert seit langem gegen diese Transporte. "Sie dienen ausschließlich den kommerziellen Interessen der Atomwirtschaft und sorgen für den Weiterbetrieb von Atomkraftwerken in Europa und weltweit. Mit dem Atomausstiegsbeschluss vom Juni 2011 ist das unvereinbar", so Herbert Hoting von AntiAtomBonn.


Ein weiterer Kritikpunkt ist die Gefährdung der Anwohner entlang der Transportroute und die Geheimhaltung dieser Transporte gegenüber den betroffenen Kommunen und Katastrophenschutzbehörden. Nur ein länderübergreifendes Netzwerk aus Umweltaktivisten, welches die Transporte bereits ab den Verladehäfen in den Herkunftsländern verfolgt, sorgt dafür, dass diese Transporte öffentlich werden und an den Pranger gestellt werden.

Der vorherige Transport von insgesamt 14 Containern mit Uranerzkonzentrat, der für Donnerstag morgen erwartet wurde, ist ganz offensichtlich kurzfristig umgeleitet worden. Die für diesen Transport geplanten bundesweiten Protestaktionen haben offenbar die Verantwortlichen dazu bewogen, diesen Protesten auszuweichen und eine Alternativroute über Hannover und das Saarland zu nehmen.



P R E S S E E R K L Ä R U N G vom 19.09.2015
AntiAtomBonn e.V.

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