29. Januar 2014

NATURSTROM AG und HEG bieten Solarstrom für Mieter







Ab sofort können auch Mieter günstigen Solarstrom direkt vom Dach ihres Mehrparteienhauses beziehen. Wie es funktioniert, zeigen der Ökostrom- und Biogasanbieter NATURSTROM AG und die HEG Heidelberger Energiegenossenschaft e. G. Die Heidelberger Energiegenossenschaft hat Photovoltaikanlagen auf sieben Mehrfamilienhäusern in Nußloch bei Heidelberg installiert. Mit Unterstützung von NATURSTROM können die insgesamt 116 Mietparteien Strom direkt aus diesen Anlagen beziehen.
 
Die HEG bietet ihnen dazu einen Mischtarif an, der deutlich günstiger ist als reguläre Standardtarife. Das Stromprodukt der Heidelberger Energiegenossenschaft enthält den hauseigenen Sonnenstrom und – für die Zeiten, in denen die Solaranlagen den Strombedarf nicht abdecken – den zertifizierten Ökostrom der Düsseldorfer NATURSTROM AG. Bundesweit ist dies das erste Direktbelieferungskonzept, das eine Energiegenossenschaft für Mehrfamilienhäuser umsetzt.
Dr. Thomas E. Banning, Vorstandsvorsitzender der NATURSTROM AG, betont den Pioniercharakter des Heidelberger Projekts: „Nun profitieren auch Mieter und nicht nur Eigenheimbesitzer von der immer günstigeren Stromproduktion aus Photovoltaikanlagen – das ist ein echter Durchbruch und sollte schnell Schule machen. Eine zukunftsfähige und bezahlbare Stromversorgung wird es nur mit einem weiteren, engagierten Ausbau dezentraler Erneuerbarer Energien geben.“ Darüber hinaus entlastet die direkte Nutzung des Sonnenstroms sogar das EEG-System, erläutert Dr. Banning: „Für den vor Ort genutzten Strom entfällt die umlagefinanzierte Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz und es können erhebliche Investitionen in neue Netze vermieden werden. Die Politik sollte solche Konzepte deshalb fördern und nicht wie aktuell diskutiert zukünftig erschweren.“ 

Die sieben Photovoltaikanlagen verfügen zusammen über eine Leistung von 445 Kilowatt peak (kWp). Auf einer Modulfläche von 3.000 m² erzeugen sie pro Jahr voraussichtlich rund 370.000 Kilowattstunden (kWh) sauberen Strom – genug für über 100 Durchschnittshaushalte. Ausgerichtet sind die Anlagen nach Osten und Westen. Im Vergleich zur üblichen Südausrichtung wird die Stromerzeugung dadurch in die Morgen- und Abendstunden verlagert, wenn der Strombedarf der Mieter am höchsten ist. Zugleich werden die Produktionsspitzen am Mittag reduziert. 

Die ersten Mietparteien beziehen bereits den Sonnenstrom vom eigenen Dach, in den nächsten Monaten werden weitere Ummeldungen folgen. Die HEG bietet den Mietern den Mix aus Solarstrom von „ihrem“ Dach und zertifiziertem Ökostrom zu einem Arbeitspreis von 25,4 Cent brutto pro kWh und einer monatlichen Grundgebühr von 6,95 Euro an. Ein attraktives Angebot, denn die Standardtarife der örtlichen Grundversorger liegen bundesweit im Schnitt bei fast 28 Cent brutto pro kWh, auch die Grundgebühr ist meist teurer. Zusätzlich interessant wird der Wechsel durch eine Preisgarantie bis Ende 2015. 

Andreas Gißler, Vorstand der Heidelberger Energiegenossenschaft: „Mit unserem Modell betreten wir Neuland – und hoffen natürlich, dass andere Energiegenossenschaften unserem Beispiel folgen werden. Das wir als Genossenschaft nun erstmals Mietern günstigen Ökostrom vom eigenen Dach anbieten können, sehen wir als weiteren wichtigen Schritt zu einer regionalen und bürgernahen Energiewende von unten.“ 

Die NATURSTROM AG liefert nicht nur hochwertigen Ökostrom an die HEG. Sie hat das Projekt zudem mit einer Vorfinanzierung in Höhe von 300.000 Euro unterstützt und ist in geringem Umfang durch Genossenschaftsanteile an der HEG beteiligt. Ein ähnliches Vorhaben hat der Düsseldorfer Öko-Energieanbieter kürzlich mit einem Gewerbekunden in Niedersachen umgesetzt, weitere innovative Projekte zur direkten Belieferung mit vor Ort erzeugtem Ökostrom sind in Vorbereitung.

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