29. Januar 2014

Greenpeace: Burberry will giftfrei produzieren + Die britische Luxusmarke reagiert auf öffentlichen Druck


Hamburg, 28. Januar 2014 – Die britische Luxusmarke Burberry will bis zum Jahr 2020 komplett auf den Gebrauch gefährlicher Chemikalien in der gesamten Produktionskette verzichten. Als Reaktion auf die Greenpeace-Kampagne Detox und weltweite Verbraucherproteste veröffentlichte die britische Luxusmarke heute eine entsprechende Erklärung. „Mit der Detox-Verpflichtung zeigt die britische Marke wahre Führungsqualität im Luxussektor. Nun liegt es bei Burberry, die Verpflichtung auch umzusetzen. Burberry muss Daten über Lieferketten und Abwasser veröffentlichen und die gefährlichen Chemikalien verbannen,“ sagt Manfred Santen, Chemie-Experte von Greenpeace. 

Burberry hat eingewilligt, zunächst die Bekleidung zu entgiften, danach sollen bis zum Jahr 2020 alle weiteren Produkte der Marke folgen. Außerdem sollen bereits bis Juni 2014 die Abwasserdaten der Zulieferer – mit Mengenangaben zu allen gefährlichen Chemikalien - offengelegt werden. Bis Juli 2016 will Burberry alle per- und polyfluorierten Chemikalien aus seiner Lieferkette eliminiert haben.

Greenpeace macht Druck - Burberry reagiert

Der Entscheidung von Burberry war wochenlanger öffentlicher Druck von Greenpeace und Zehntausenden Unterstützern vorausgegangen.  In Europa und Asien protestierten  Greenpeace-Aktivisten vor den Burberry-Läden. Auf Facebook, Twitter und Instagram erreicht Burberry ein Millionenpublikum – und wurde dort von kritischen Konsumenten tausendfach dazu aufgefordert, seine Kleidung zu entgiften.

Zudem hatte Greenpeace mit einem Kinderkleidungstest im Januar auch Burberry kritisiert. In Produkten zwölf verschiedener Marken von Burberry über Adidas bis Primark wurden gefährliche Chemikalien gefunden, darunter hochgiftige, hormonell wirksame oder krebserregende Substanzen. Ein Shirt von Burberry war stark mit hormonell schädlichem Nonylphenol belastet, ein Kinderbadeanzug enthielt per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC). Einige PFC können das Immunsystem und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und zu Schilddrüsenerkrankungen führen. Viele dieser Chemikalien finden sich bereits in der Umwelt rund um den Globus wieder, nachdem sie jahrelang weltweit in Flüsse, Seen und Meere eingeleitet wurden – sowohl am Ort der Produktion als auch durch die Verbraucher beim Waschen. 

„Der Schritt von Burberry ist ein Durchbruch im Luxussektor und setzt neue Maßstäbe für die Mitbewerber. Marken wie Gucci, Versace und Louis Vuitton müssen aufpassen, dass sie nicht abgehängt werden. Egal, ob günstige Mode oder High Fashion, jeder hat das Recht auf Kleidung ohne gefährliche Chemikalien. Die Marken sind dafür verantwortlich, dies zu garantieren,“ sagt Santen.

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