31. Oktober 2013

"Atomanlagen + Atomwaffen. Zwei dunkle Seiten derselben Medaille" / Tagung in Duisburg zu gemeinsamen Aktionen von Anti-Atomkraft- und Friedensbewegung

"Atomanlagen + Atomwaffen. Zwei dunkle Seiten derselben Medaille" / Tagung in Duisburg zu gemeinsamen Aktionen von Anti-Atomkraft- und Friedensbewegung

zweiseiten(Bonn, Dortmund, Duisburg, 30.10.2013) Die Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (Landesverband NRW) und der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) laden gemeinsam für den 16. November zu einer Tagung in Duisburg ein. Diese steht unter dem Motto "Atomanlagen + Atomwaffen. Zwei dunkle Seiten derselben Medaille. Gemeinsame Wege gegen nukleare Bedrohung". Ort der Veranstaltung ist in Duisburg das Internationale Zentrum, Flachsmarkt 15. Beginn ist um 14.00 Uhr, Ende ca. 19.00 Uhr. Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos.

Mit einladende Organisationen sind das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, die AKW-nee-Gruppe Aachen, das Anti-Atom-Bündnis Niederrhein, der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau, die Friedensinitiative Duisburg, die IPPNW-NRW, der Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG), der Ostermarsch Rhein/Ruhr und die Sofortiger Atomausstieg (SOFA) Münster.

Die Tagungsreferentinnen und -referenten sind
· Kazuhiko Kobayashi (Tokyo)
· Günter Wippel, (Freiburg), AG uranium-network.org
· Regina Hagen (Darmstadt), Kampagne „atomwaffenfrei.jetzt“
· Michael Zerkübel, AntiAtom-Bündnis Niederrhein
· Hannelore Tölke (Dortmund), DFG-VK NRW
Moderation: BBU- und DFG-VK-Mitglied Kathrin Vogler (MdB)

Weitere Informationen zum Programm der Tagung gibt es im Internet unter
http://www.bbu-online.de sowie unter http://nrw.dfg-vk.de.

Kontakt: DFG-VK NRW, Tel. 0231 – 818032; BBU, Tel. 0228 - 214032.



Zum Hintergrund

Die sogenannte zivile und die militärische Nutzung der Atomkraft sind eng miteinander verbunden und stellen die beiden dunklen Seiten derselben Medaille dar. Bei der Veranstaltung am 16. November 2013 in Duisburg wollen die DFG-VK NRW und der BBU den Zusammenhang dieser beiden Bedrohungen thematisieren und aktuelle gemeinsame Aktionsansätze der Anti-Atomkraft-Bewegung und der Anti-Atomwaffen-Bewegung diskutieren und weiterentwickeln. Dazu sind engagierte und interessierte Menschen aus Friedens- und Anti-Atomkraft-Initiativen, aus Menschenrechtsorganisationen und Umweltverbänden, aus kirchlichen und entwicklungspolitischen Zusammenhängen, aus Gewerkschaften usw. eingeladen.

Hiroshima, Nagasaki, Tschernobyl und Fukushima: Diese Ortsnamen stehen für Katastrophen, die durch die Anwendung von Atomwaffen bzw. durch die Unfälle in Atomkraftwerken hervorgerufen wurden. Schon seit den 80er Jahren gibt es immer wieder Kooperationen zwischen den mit den beiden Bereichen beschäftigten Bewegungen: In Nordhorn/Lingen kam es 1980 zu einer ersten gemeinsamen Demonstration, die von DFG-VK und BBU veranstaltet wurde. Sie richtete sich speziell gegen den Bombenabwurfplatz Nordhorn-Range und das benachbarte emsländische Atomzentrum in Lingen. Inzwischen sind viele Atomwaffen aus Deutschland und Europa abgezogen worden, nach Fukushima legte sich auch die Bundesregierung auf einen „Atomausstieg“ fest. Doch nach wie vor existieren weltweit fast 20.000 Atomwaffen, u.a. in Deutschland (Büchel, Rheinland-Pfalz), in Belgien (Kleine Brogel) und in den Niederlanden (Volkel). Diese B-61 Atombomben sollen in nächster Zeit mit enormen Kosten modernisiert werden, genau wie auch andere Atomwaffen in verschiedenen Staaten.

Auch die Energiewende ist längst noch nicht abschließend vollzogen, noch immer laufen Atomkraftwerke und die Urananreicherung wird gerade in NRW (in Gronau) ohne Laufzeitbegrenzung fortgesetzt. Hochgefährliche Atomtransporte gefährden zudem auch die Teile der Bevölkerung, die nicht im Nahbereich von Atomanlagen wohnen, Waffen- und Munitionstransporte bergen ebenfalls Gefahren. Grundlegend soll auch der Uranabbau ein Tagungsthema sein. Uran wird oftmals in Gebieten mit indigener Bevölkerung abgebaut, Menschenrechtsverletzungen und ausbeuterische Arbeitsverhältnisse sind an der Tagesordnung. Uran wird zur Herstellung von Atomwaffen und von Uranmunition genutzt und Uran ist der Stoff, der für den Betrieb von Atomanlagen und Atomkraftwerken benötigt wird. Und letztlich landet Uran als Atommüll z. B. bei der Gesellschaft für Nuklear-Service in Duisburg.

Gründe genug, an die gemeinsamen Erfahrungen anzuknüpfen, die aktuelle Situation nach der Bundestagswahl zu diskutieren und den untrennbaren Zusammenhang zwischen ziviler und militärischer Nutzung der Atomkraft nachzuvollziehen. Darauf aufbauend sollen politische Ansätze und Aktionserfahrungen ausgetauscht und nach Möglichkeiten einer engeren Zusammenarbeit der Initiativen und Organisationen gefragt werden.

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